Mehrere Dutzend Menschen haben am Montag auf dem Augsburger Rathausplatz mit einem symbolischen Grab der an den Außengrenzen der EU getöteten Menschen gedacht. Sie griffen damit eine Aktion des »Zentrums für politische Schönheit« auf, das in der vergangenen Woche in Berlin mehrere Flüchtlinge zu Grabe getragen hatte. Am Sonntag hoben mehr als 5.000 Menschen auf dem Platz vor dem Reichstag in der Bundeshauptstadt mehrere symbolische Ruhestätten aus, obwohl Behörden und Polizei zuvor versucht hatten, die Aktion zu verhindern.
Die Staats- und Regierungschefs der reichsten und mächtigsten Staaten der Welt zu Gast in Deutschland: Anfang Juni tagen die G7 im bayerischen Luxushotel Schloss Elmau. Die schwarz-rote Bundesregierung unterstreicht die Bedeutung dieses Treffens, in dem sie verkündet, die G7-Staaten hätten eine »besondere Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft unserer Erde«. Wie diese Gestaltung aussieht erleben wir tagtäglich. Sozialabbau und Krisenabwälzungen auf dem Rücken der arbeitenden Menschen, Verzögerung des Renteneintrittsalters und Abbau der Sozialsysteme, Krieg und Militarisierung, Überwachung und Einschränkung demokratischer Rechte, Zerstörung der Umwelt und Tausende tote Flüchtlinge im Mittelmeer.
Rund 200 Menschen haben sich am Samstag in Augsburg auch von regnerischem Wetter nicht davon abhalten lassen, am 70. Jahrestag des Sieges über den Faschismus unter dem Motto »Wer nicht feiert, hat verloren« auf die Straße zu gehen. Unter den Demonstrationsteilnehmern waren auch viele Augsburger russischer Herkunft, die mit Fotos und Bildern an die Heldentaten der Roten Armee im Kampf gegen Hitlerdeutschland erinnerten.
Die Beschäftigten in den sozialen Berufen arbeiten bei unterschiedlichsten Arbeitgebern. Im Öffentlichen Dienst, bei der Diakonie oder Caritas, bei der Arbeiterwohlfahrt oder dem Bayerischen Roten Kreuz. Oder in kleinen Elterninitiativen und sozialen Projekten. Überall ist anders geregelt, was die Beschäftigten verdienen – und überall ist es zu wenig. Und gerade weil die Regelungen so unterschiedlich sind, ist es nicht einfach, für alle eine Verbesserung zu erreichen. Trotzdem ist es möglich.
Am 28. April 1945 marschierte das US-Militär in Augsburg ein. Die Stadt wurde, entgegen dem Willen fanatischer Nazis, nicht verteidigt. In den letzten Tagen des Krieges hatte sich hier eine »Freiheitsbewegung« gebildet, die eine weitere Zerstörung Augsburgs verhindern wollte. Wären die Amerikaner gezwungen gewesen, Augsburg zu stürmen, hätten sie dies mit aller Gewalt getan: Bombenteppiche, Trommelfeuer der Artillerie, Tiefflieger... »Wegen Augsburg hätten wir keinen einzigen Soldaten geopfert«, hatte ein US-Offizier dem Arzt Dr. Rudolf Lang gedroht, der mit den anrückenden Befreiern über eine Übergabe der Stadt verhandelte. Schließlich zeigten Angehörige der in der zweiten Aprilhälfte unter dem Schutz kirchlicher Einrichtungen gebildeten Gruppe den Amerikanern den Weg nach Augsburg.
Augsburgs Bürger wehren sich weiter gegen die geplante Fusion der Energiesparte der Stadtwerke mit Erdgas Schwaben. Die Entscheidung darüber sollte eigentlich heute schon durch die Stadtratssitzung gewunken werden. Nun konnte die Initiative, die sich seit Monaten gegen die engagierte Fusion engagiert, jedoch 13.000 Unterschriften gegen das Vorhaben vorlegen. Damit ist das bereits zweite Bürgerbegehren gegen die Fusion endgültig gesichert.
Mit einer mehr als 18 Stunden dauernden Mahnwache hat die Friedensinitiative »Colorful Augsburg« am Sonntag der in den vergangenen Tagen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge gedacht. Die Aktion war ursprünglich als Reaktion auf den Tod von 400 Menschen am vergangenen Dienstag unter dem Motto »400 Minuten für 400 Menschen« organisiert worden und wurde von den Veranstaltern spontan auf »1100 Minuten für 1100 Menschen« verlängert, nachdem am Wochenende der Tod von weiteren 700 Flüchtlingen bekanntgeworden war. Inzwischen muss offenbar davon ausgegangen werden, dass bei der Tragödie in der Nacht zum Sonntag sogar 950 Menschen getötet wurden.
Rund 200 Menschen haben sich am Ostersamstag in Augsburg trotz übler Wetterbedingungen am traditionellen Ostermarsch der Friedensbewegung beteiligt. Gut sichtbar und zahlreich waren auch die Augsburger DKP und SDAJ dabei. Verteilt wurden die aktuelle Ausgabe des »Perlachgucker« zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und weiteres Informationsmaterial.
Pünktlich zum diesjährigen Ostermarsch und zu den Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus hat die DKP Augsburg eine neue Ausgabe ihrer Zeitung »Perlachgucker« herausgegeben.
Die an Infoständen, auf Demos und Kundgebungen sowie im Hans-Beimler-Zentrum kostenfrei erhältliche sowie als PDF zum Download bereitstehende (hier klicken) Ausgabe enthält diese Beiträge:
Vor 70 Jahren wurden Augsburg, Deutschland und Europa vom Faschismus befreit: Dank euch, ihr Sowjetsoldaten!
Aufstand in Augsburg: Auf dem Gögginger Friedhof wird an ermordete Zwangsarbeiter erinnert
Frauen im Widerstand
Die Stadt, die sich nicht erinnern will: Zu den anhaltenden Auseinandersetzungen um die »Stolpersteine«
Vor 25 Jahren endete die Blockkonfrontation zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt, der die Welt über Jahrzehnte hinweg in der Gefahr einer totalen atomaren Vernichtung gehalten hat. Aber das Ende des Kalten Krieges mündete nur vordergründig in eine Ära der Kooperation. Denn die NATO existiert weiter, expandierte, entgegen den Vereinbarungen weiter nach Osten und wurde zu einem Instrument umgebaut, das die Vorherrschaft des Westens nun endgültig zementieren sollte. Dabei spielte die Bundesregierung stets eine führende Rolle.