Bayern übernehmen Metall-Tarifabschluss

Am heutigen Dienstag einigte sich die IG Metall Bayern mit dem Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM) auf die Übernahme des am Wochenende in Baden-Württemberg erzielten Pilotabschlusses für Bayern.

Das Ergebnis bringt den rund 750.000 Beschäftigten 4,3 Prozent mehr Geld rückwirkend ab 1. Mai 2012. Auszubildende werden zukünftig im Grundsatz unbefristet übernommen, die Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeit werden gestärkt.

Bayerns IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler erklärte: „Für alle IG Metall-Mitglieder in den tarifgebundenen Betrieben bringt er spürbar mehr Einkommen, deutlich oberhalb der erwarteten Preissteigerung. Dies ist eine gute Zukunftsentscheidung für die junge Generation und für die Leiharbeiter. Wir haben bei allen drei Forderungen viel erreicht. Ohne den enormen Druck von mehr als 193.000 Warnstreikenden in Bayern wäre dies nicht möglich gewesen.“

„Dass zukünftig Auszubildende in der Regel unbefristet übernommen werden müssen, bietet Jugendlichen eine echte Perspektive. Das eröffnet Tausenden von jungen Menschen eine tarifvertraglich gesicherte Berufsperspektive und ist ein substanzieller Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Metall- und Elektroindustrie“, so Wechsler weiter.

Mit den Regelungen zur Leiharbeit sei es gelungen, die Position der Betriebsräte deutlich zu stärken, in dem die Einsatzbedingungen von Leiharbeit eingeschränkt, und damit der Schutz von Stammarbeitsplätzen ermöglicht werde. Wechsler verwies in diesem Zusammenhang auch auf das in der vergangenen Nacht erreichte Verhandlungsergebnis mit den Zeitarbeitsverbänden BAP und IgZ, in dem Branchenzuschläge für den Einsatz in der Metall- und Elektroindustrie vereinbart wurden. Danach erhalten Leiharbeitnehmer einen stufenweisen Zuschlag von bis zu 50 Prozent auf ihr Grundentgelt, mit dem die Entgeltdifferenz zu den Stammbeschäftigten teilweise ausgeglichen werde. Damit sei es gelungen, mehr Fairness bei Bedingungen und Bezahlung der Leiharbeit zu erreichen. „Wir haben aber keine Veranlassung, jetzt Ruhe zu geben. Diese Reparaturarbeiten an einem politisch verwüsteten Arbeitsmarkt waren wichtige Schritte. Aber solange es prekäre Beschäftigung gibt, in welcher Form auch immer, werden wir dagegen angehen“, betonte Wechsler.