Die DKP – Fragen und Antworten
Über die Deutsche Kommunistische Partei wird viel Unsinn erzählt. Manche halten uns für eine kleine Sekte politischer Spinner, manche sehen in uns die größte Gefahr für den Untergang des christlichen Abendlandes.
Nichts davon stimmt.
Für alle, die uns besser kennenlernen wollen, beantworten wir hier einige Fragen. Noch mehr Fragen beantwortet gerne jede Kommunistin, jeder Kommunist. Man findet uns bei vielen Aktionen der Gewerkschaften und der außerparlamentarischen Bewegungen – oder über unser Kontaktformular.
Worin besteht das Ziel der DKP?
Sehr kurz zusammengefasst können wir das so formulieren: Wir wollen den Kapitalismus abschaffen und den Kommunismus errichten. Der Kommunismus ist eine Gesellschaft, in der auf der Grundlage des gemeinsamen Eigentums an Produktionsmittel gemeinschaftlich geplant und produziert wird.
Als Zwischenschritt sehen wir dabei den Sozialismus an. Durch die Errichtung der politischen Macht der Lohnarbeiter und Lohnarbeiterinnen und die Enteignung der Kapitalisten wird eine Gesellschaft aufgebaut, in der auf der Grundlage des persönlichen, genossenschaftlichen und staatlichen Eigentums an Produktionsmitteln nach einem gemeinschaftlichen Plan produziert wird. Mit dem Sozialismus werden die Voraussetzungen für den Kommunismus geschaffen.
Wer darf Mitglied werden?
Mitglied darf jeder Mensch werden, der das Programm und Statut der DKP anerkennt und mindestens 16 Jahre alt ist. Die Nationalität und Staatsangehörigkeit spielen dabei keine Rolle.
Der Mindestbeitrag in der DKP beträgt 2 Euro. Danach erhöht sich der Beitrag entsprechend dem Einkommen. Er beträgt ungefähr 1 Prozent vom Einkommen, ganz ähnlich wie in der Gewerkschaft. Bei 800 Euro wären das dann 8 Euro usw.
Wo kann ich mich organisieren?
Unsere Mitglieder organisieren sich in Parteigruppen. Ab drei Genossinnen und Genossen kann eine Parteigruppe gebildet werden. Dabei streben wir an, dass sowohl in den Unternehmen Betriebsgruppen als auch in den Städten und Regionen Parteigruppen gebildet werden. Sollte in Ihrer/Deiner näheren Umgebung keine Parteigruppe existieren, würden Sie/Du in die am nächsten gelegene eingegliedert werden.
Die DKP ist doch aber viel zu klein, kann die überhaupt etwas bewirken?
Bundesweit hat die DKP etwa 4.500 Mitglieder. Wir finden: Das ist noch zu wenig. Aber die DKP ist Teil einer weltweiten kommunistischen Bewegung. Da sieht die Situation schon anders aus.
Millionen von Menschen organisieren sich für die Abschaffung des Kapitalismus und für den Kommunismus. Sehr aktuell können wir gerade an der Schließung von Nokia sehen, dass Lösungen im Nationalstaat nicht mehr möglich sind. Das Kapital ist längst global, wir als Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter müssen dies ebenso werden.
Aber die Partei »Die Linke« kann doch wesentlich mehr erreichen als ihr!
Richtig ist, dass die Partei »Die Linke« die zahlenmäßig stärkste Kraft innerhalb der Linken ist. Aber sie ist eben keine kommunistische Partei. In der Linkspartei gibt es Kräfte, die den Kommunismus anstreben. Es gibt Kräfte, die den Kapitalismus abschaffen wollen, ohne genau zu wissen, was danach kommt. Und es gibt Kräfte, die den Kapitalismus nur ein wenig »sozialer« machen wollen. Insgesamt ist die Linkspartei ein Sammelbecken ganz unterschiedlicher Gruppierungen. Die DKP hat dagegen ein klares Profil und ein klares Ziel.
Sie ist keine »Partei der Beliebigkeiten«. Wir sagen klar, dass der Kapitalismus und der Sozialismus nicht vereinbar sind. Wir sagen eindeutig, nur durch die Überwindung des Privateigentums an Produktionsmitteln und die Errichtung der politischen Macht der Lohnarbeiterinnen –und Arbeiter kann eine neue Gesellschaft geschaffen werden. Wir sind als Kommunistinnen und Kommunisten deshalb einseitig parteilich, d.h. wir nehmen ausschließlich die Interessen der Lohnarbeiter und Lohnarbeiterinnen sowie aller anderen von den Kapitalisten/Unternehmern unterdrückter Menschen wahr.
Die DKP ist aber eine zentralistische und keine basisdemokratische und hierarchiefreie Vereinigung.
Richtig ist, dass wir uns nach den Prinzipien des demokratischen Zentralismus organisieren. Gerade in den Kreisen der undogmatischen Linken fragt Mann und Frau sich oft, wie Entscheidungen getroffen werden. Wer am lautesten brüllt, das meiste Sitzfleisch in den zahlreichen Versammlungen und Plenas hat, wer am coolsten rüberkommt und gescheit reden kann, setzt sich in der Regel durch.
In der DKP gibt es klare Regeln über die Art und Weise, wie Entscheidungen zustande kommen. Insbesondere sind diese auch für alle nachvollziehbar und im Statut unserer Partei nachzulesen. Voraussetzung für jede Entscheidung innerhalb der DKP ist, dass eine ausreichende Diskussion stattgefunden hat. Es ist nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht jedes einzelnen Mitgliedes, sich zu dem Problem zu äußern und eine eigene Meinung zu haben. Erst wenn alle von der Entscheidung Betroffenen sich geäußert haben, wird abgestimmt. Entscheidungen werden in der Regel mit einfacher Mehrheit entschieden. Diese Entscheidungen sind dann aber auch verbindlich. Zusätzlich werden alle Beschlüsse von unten nach oben gefasst.
Ich bin aber schon in einer Bürgerinitiative/ eine Antifagruppe oder Umweltgruppe aktiv, was soll ich da noch in der DKP?
Wir sehen die vielfältigsten Initiativen innerhalb der Linken nicht als Konkurrenz für uns. Im Gegenteil. Je vielfältiger und bunter der Widerstand ist, desto besser. Gerade für junge Menschen ist es wichtig,sich ohne Bevormundung Älterer organisieren und eigene Erfahrungen machen zu können. Wir sagen aber auch, dass viele Einzelinitiativen wirkungslos bleiben, wenn das eigene Handeln nicht in den gesellschaftlichen Gesamtzustand gestellt wird. Punktuell sind Verbesserungen im Gesamtsystem durchaus möglich, bleiben aber in der Regel die Ausnahme.
Ja, oftmals erreichen solche Bewegungen trotz aufrichtigen Engagements das Gegenteil. Inzwischen haben wir einen farbigen Präsidenten in den USA oder einen schwulen Bürgermeister in Berlin. Der ersten Angriffskrieg der BRD wurde durch ehemalige Mitglieder der Friedensbewegung wesentlich mit begonnen. So vielfältig die Unterdrückungsformen im Kapitalismus auch sind, kommt es immer wieder darauf an, sie in den Gesamtzusammenhang von Kapital und Arbeit zu stellen. Ansonsten besteht immer die Gefahr, zu reaktionären Erneuerern des Gegenwärtigen zu werden.
Was habt ihr sonst noch für Argumente?
Neben den bereits aufgezählten wären für eine Mitgliedschaft noch zwei Punkte wichtig. In der DKP wird das Wissen einer über 200jährigen Geschichte der Arbeiterbewegung bewahrt und weitergegeben. Sowohl die Wissensbewahrung, die Aneignung und Weiterentwicklung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Parteiarbeit.
Der andere Punkt ist die Kontinuität von Menschen und Generationen. Auch das kennt Mann und Frau. Spätestens mit 25 Jahren gehört er oder sie bereits zum alten Eisen innerhalb eines bestimmten Teils der Linken. Auch alle anderen Mitglieder der Gruppe wechseln ständig, es gibt eine hohe Fluktuation.
In der DKP hat jeder Mensch, der es möchte, die Möglichkeit sich eine langfristige politische Perspektive aufzubauen. Das Fundament dazu sind das vorhanden Wissen, die Kontinuität der Menschen und die Verbindlichkeit der politischen Tätigkeit innerhalb der DKP generell.
Und wie werde ich Mitglied?
Das geht ganz einfach – aber nicht ganz schnell: Zunächst beantragt man die Mitgliedschaft, das geht zum Beispiel über unser Kontaktformular (hier klicken).
Dann wird man zu einem Gruppenabend »seiner« Parteigruppe (Je nach Betrieb bzw. Wohnort) eingeladen, dort wird in Ruhe über die Mitgliedschaft gesprochen und schließlich von den Gruppenmitglieder die Aufnahme beschlossen – die DKP ist eben eine urdemokratische Partei.
Und wann sehen wir uns?