»Die Linke« fordert Tram durch die Maxstraße
Als dreisten Affront gegen die Bürgerinnen und Bürger sowie die Selbstverwaltung durch den Augsburger Stadtrat hat die Augsburger Linkspartei den jüngsten Vorstoß von Stadtverwaltung und Stadtwerke kritisiert, keine Straßenbahnlinie über die Maximilianstraße zu führen und diese sogar aus dem Nahverkehrsplan zu streichen. Dieses Ansinnen von Stadtwerkechef Norbert Walter und Wirtschaftsreferentin Eva Weber stehe im krassen Widerspruch zu mehreren Beschlüssen des Stadtrates, darunter ein gültiger Bebauungsplan, sowie zum erfolgreichen Bürgerbegehren von 2010, das ebenfalls eine Linie durch die Maxstraße zum Inhalt hatte.
Für eine Führung der Linie 2 durch die Maximilianstraße spreche nicht nur eine bessere Erschließung der südlichen Innenstadt, sondern auch die Anbindung an den Regionalbahnhalt Haunstetterstraße, womit die Fahrgäste von dort direkt in die Innenstadt gelangen können. Wer von einer »Nice-to-have-Erlbebnisstraßenbahn« spreche, beweise keine besondere verkehrspolitische Kompetenz.
»Die Argumente von Norbert Walter und der Stadtverwaltung gegen die Straßenbahn sind zum Teil absurd«, so die Linkspartei weiter. »So ist die Behauptung schlicht falsch, die Linie dürfe nicht im neuen Nahverkehrsplan enthalten sein und auch nicht bedient werden, weil sonst die Förderung der Mobilitätsdrehscheibe Augsburg (MDA) auf dem Spiel stünde. Bei der Entwicklung und Antragsstellung für die MDA war die Linie bereits teil des Nahverkehrsplanes. Eine negative Auswirkung auf die Förderbedingungen wurde nie offen geäußert. Auch die angeblich immensen Kosten für die notwendigen Gleisanlagen von ca. 6,5 Mio. Euro, sind unglaubwürdig, da im Zuge der Sanierung der Maxstraße sowieso eine Erneuerung und Verlegung der Gleise beschlossen wurde. Warum die Gleise für einen Linienbetrieb teurer sein sollten als für die täglichen Einrückfahrten der Straßenbahnen ins Depot, am Roten Tor, ist nicht nachvollziehbar.«
Selbst wenn dies so wäre, solle Walter besser auf die unterirdische Wendeschleife am Hauptbahnhof verzichten, deren Bau mit geschätzten Kosten von acht Millionen Euro zu Buche schlägt. Ein besonderes »Schmankerl« sei zudem das Argument, eine Straßenbahn über die Maxstraße würde die Kapazität des Königsplatzes übersteigen. »Eines der gewichtigsten Argumente für den großmächtigen und teuren Umbau des Kö war immer die Erhöhung der Kapazität für die Zukunft und für die neuen Linie 5 und 6.«
Als besonders anmaßend betrachten die Linken das Verhalten von Verwaltung und Stadtwerken, bestehende Beschlüsse des Stadtrates zu einer Linienführung in der Maxstraße einfach zu ignorieren. Die Stadtwerke gehörten der Stadt Augsburg und nicht etwa umgekehrt.