Augsburg bekommt Stolpersteine
Augsburg bekommt »Stolpersteine« zum Gedenken an die Opfer des Faschismus. Nach jahrelangen Diskussionen und unermüdlichem Werben der Initiative »Stolpersteine für Augsburg« beschloss der Stadtrat am heutigen Donnerstag einstimmig den »Augsburger Weg« der Erinnerung an die Opfer der Nazidiktatur. Dieser Weg, den eine Kommission des Stadtrats seit 2014 ausgearbeitet hat, sieht drei Möglichkeiten der Erinnerungskultur vor. Dazu gehören Stolpersteine, Gedenktafeln und Stelen. Die Anregung zur jeweiligen Ehrung kann von Angehörigen oder von bürgerschaftlichen Initiativen kommen. Die letzte Entscheidung über das »ob« und »wie« des Gedenkens soll bei den Angehörigen des jeweiligen Opfers liegen.
Die Gedenktafeln und Stelen sind als Alternativen zum Beispiel für Familien gedacht, die sich nicht mit Stolpersteinen anfreunden können oder diese ablehnen. Sie sollen nach einem Künstlerwettbewerb einheitlich gestaltet werden und an Laternen- oder Straßenschildermasten angebracht werden. Vor allem die Spitze der Jüdischen Gemeinde hatte die Stolpersteine abgelehnt, zeigte sich mit dem nun gefundenen Modell jedoch zufrieden. Kulturreferent Weitzel bestätigte auf der Stadtratssitzung zudem, dass der »Augsburger Weg« bereits bestehende Erinnerungsmale nicht zur Debatte stelle.
Der Initiativkreis, der sich seit Jahren für die Verlegung von Stolpersteinen einsetzt, sprach von einem »guten Tag für Augsburg«. Der Konflikt um die geeignete Form des Gedenkens sei elegant gelöst worden.
Übernommen von der Homepage des Hans-Beimler-Zentrums