Heraus zum Tag der Befreiung: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
71 Jahre ist es her, dass der deutsche Faschismus, der durch das Lostreten des Zweiten Weltkrieges zur Weltmacht aufsteigen wollte, zerschlagen wurde. 55 Millionen Menschen mussten in diesem Krieg sterben, bis es gelang die Nazidiktatur zu beenden und Europa von der deutschen Schreckensherrschaft zu befreien.
21 000 Überlebende des KZ Buchenwalds leisteten, nachdem sie sich selbst aus der Gefangenschaft befreit hatten, einen Schwur. Sein inhaltlicher Kern war: »Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!«
Heute, nach so vielen Jahren, ist diese geschichtsträchtige Forderung aktueller denn je: Unsere Bundesregierung schreckt heute nicht mehr davor zurück, Staaten mit faschistischen Tendenzen wie die Türkei oder die Ukraine zu unterstützen und beteiligt sich darüber hinaus an Kriegseinsätzen rund um die Welt. Deutschland ist viertgrößter Rüstungsexporteur und liefert damit das Werkzeug zum Töten für die Konflikte dieser Welt. 50 Millionen Menschen fliehen weltweit unter anderem wegen dieser Waffen. So viele, wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Mit dem erneuten Anstieg der Anzahl flüchtender Menschen werden über die Massenmedien und sozialen Medien systematisch rassistische Vorurteile verbreitet. Im Jahr 2015 gab es über 13 000 rechtsextreme Straftaten. Das ist ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Flüchtlingsheime wurden angezündet, beschossen oder mit Handgranaten beworfen. Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland weiß diese Situation für sich zu nutzen und ist innerhalb kürzester Zeit in vielen Bundesländern zur drittstärksten Kraft geworden. Die KZ-Überlebende Esther Bejarano zieht bereits Parallelen zur Zeit der 20er Jahre, der Zeit des Aufstiegs der NSDAP.
Lasst uns deshalb gemeinsam den Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus dazu nutzen, um dem Rassismus und den neofaschistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft ein Fest im Zeichen der Solidarität entgegenzusetzen.